| 2018

Commerzbank-Stiftung unterstützt das SOS-Kinderdorf Niederrhein

Wie Eltern lernen Acht zu geben und Kinder sich im Spiel entwickeln

 

 

KLEVE/KEVELAER. 21. März 2018. Wenn Sharleen Luber, Studentin der Kindheitspädagogik an der Hochschule Rhein-Waal, bei einer Familie im Kreis Kleve zu Hause klingelt, ist es wieder so weit: dann startet der ein- bis zweistündige Spielbesuch im Rahmen des Projektes „Spielen zu Hause“, das vom SOS-Kinderdorf Niederrhein angeboten wird. Nun wurde das Projekt bei einem Pressegespräch in Kleve vorgestellt.

„Dreiecks-Beziehung“
Peter Schönrock, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Niederrhein, erklärt: „Das gemeinsame Spiel fördert eine positive Eltern-Kind-Bindung. Mit dem Projekt ‚Spielen zu Hause‘ möchten wir insbesondere Eltern für die Entwicklung ihres Kindes sensibilisieren. Im Idealfall beugt dieser präventive Ansatz späteren, kostspieligeren Hilfen zur Erziehung vor.“ Prof. Dr. Helmut Prior leitet an der Hochschule Rhein-Waal den Studiengang Kindheitspädagogik und betont: „Kinder lernen durchs Spiel enorm. Sie bauen zum Beispiel in einem Alter von neun Monaten eine ‚Dreiecks‘- Beziehung auf: zwischen sich selbst, Gegenständen und den Eltern.“

Spielen zu Hause als Praxisprojekt in Studiengang Kindheitspädagogik verankern
Die Studentin Sharleen freut sich bei jedem Spielbesuch darauf die Entwicklungsschritte der null bis dreijährigen Kinder zu sehen: „Selbst Säuglinge spielen schon intensiv. Zum Beispiel wenn sie ihre Fingerfertigkeit vom Greifen mit der ganzen Hand hin zum Pinzettengriff mit Daumen und Zeigefinger weiterentwickeln.“ „Spielen zu Hause“ - ursprünglich ein Konzept aus den Niederlanden - wird bereits seit vielen Jahren durch SOS-Kinderdorf in Deutschland angeboten, seit 2016 auch im Kreis Kleve. Dank der finanziellen Förderung durch die Commerzbank-Stiftung mit Sitz in Frankfurt konnte das Projekt 2017 bereits von Kleve nach Kevelaer ausgeweitet werden. In 2018 soll das Projekt „Spielen zu Hause“ zudem in den Studiengang Kindheitspädagogik an der Hochschule Rhein-Waal als Praxisprojekt verankert werden. Hochschullehrer Prior stellt fest: „Klar ist: es geht hier um eine Win-Win-Situation. Denn Familien und Studierende profitieren gleichermaßen von ‚Spielen zu Hause‘“ und Einrichtungsleiter Schönrock unterstreicht, dass sich beide – Familien und Studierende – auf Augenhöhe begegneten. „Die Familie erhält Hilfe und kann aktiv als Familie den Studierenden etwas zurückgeben.“

Das SOS-Kinderdorf Niederrhein:
Das SOS-Kinderdorf Niederrhein engagiert sich seit 1969 für Kinder, junge Menschen und ihre Familien in schwierigen Lebenslagen. Als Verbund qualifizierter Hilfeeinrichtungen ist das SOS-Kinderdorf Niederrhein an über zehn Standorten im Kreis Kleve in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe sowie der berufliche Bildung aktiv. Bis zu 100 Kinder und Jugendliche leben in Kinderdorffamilien und Wohngruppen, werden dort langfristig betreut und bestmöglich gefördert. Rund 600 junge Menschen nehmen an Angeboten der beruflichen Bildung teil. Diese reichen von Schulpraktika über Maßnahmen zur beruflichen Orientierung bis hin zu qualifizierenden Lehrgängen, Umschulungen und Ausbildungen. Die Fachkräfte des SOSKinderdorf Niederrhein beraten und unterstützen darüber hinaus mit zahlreichen Angeboten rund 1.800 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. So gibt es zum Beispiel zwei Kindertagesstätten, ambulante Hilfen zur Erziehung, Veranstaltungen zum Thema Frauen und Beruf, Spielenachmittage und offene Treffs. Mit seinen 300 Beschäftigten hat es sich das SOS-Kinderdorf Niederrhein zur Aufgabe gemacht, die Kinder- und Jugendhilfe sowie die berufliche Bildung in der Region innovativ und zukunftsorientiert mitzugestalten.
Weitere Informationen unter www.sos-kinderdorf.de/kinderdorf-niederrhein/

Der SOS-Kinderdorf e.V.:
SOS-Kinderdorf bietet Kindern in Not ein Zuhause und hilft dabei, die soziale Situation benachteiligter junger Menschen und Familien zu verbessern. In SOS-Kinderdörfern wachsen Kinder, deren leibliche Eltern sich aus verschiedenen Gründen nicht um sie kümmern können, in einem familiären Umfeld auf. Sie erhalten Schutz und Geborgenheit und damit das Rüstzeug für ein selbstbestimmtes Leben. Der SOS-Kinderdorfverein begleitet Mütter, Väter oder Familien und ihre Kinder von Anfang an in Mütter- und Familienzentren. Er bietet Frühförderung in seinen Kinder- und Begegnungseinrichtungen. Jugendlichen steht er zur Seite mit offenen Angeboten, bietet ihnen aber auch ein Zuhause in Jugendwohngemeinschaften sowie Perspektiven in Berufsbildenden Einrichtungen. Ebenso gehören zum SOS-Kinderdorf e.V. die Dorfgemeinschaften für Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen. In Deutschland helfen insgesamt über 3.600 Mitarbeiter in 40 Einrichtungen mehr als 95.000 Menschen. Darüber hinaus unterstützt der deutsche SOS-Kinderdorfverein 123 SOS-Einrichtungen in 37 Ländern weltweit.
Weitere Informationen unter www.sos-kinderdorf.de