Preisbekanntgabe ZukunftsGut 2020

Bereits zum zweiten Mal vergibt die Commerzbank-Stiftung am 30.September diesen Jahres ZukunftsGut, Deutschlands ersten Preis für institutionelle Kulturvermittlung. Nicht nur durch COVID-19 ist in 2020 alles anders und die Preisbekanntgabe findet im digitalen Raum statt. Auch werden erstmals gleich vier Institutionen mit dem Preis ausgezeichnet. So wird das Fördergeld des ersten Preises in Höhe von insgesamt 50.000 Euro zu gleichen Teilen aufgeteilt auf die Landesbühnen Sachsen und das Kulturforum Witten. Der zweite Preis in Höhe von jeweils 15.000 Euro geht an das Kunsthaus Dresden und die Traumschüff e.G..

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„Die Fachjury war in diesem Jahr überwältigt von den 121 Einreichungen und vor allem von den 21 Kulturinstitutionen auf der Shortlist, die qualitativ sehr eng beieinander lagen“, sagt Astrid Kießling-Taşkın, Vorständin der Commerzbank-Stiftung. „Wir haben uns deshalb dazu entschieden, die erste und zweite Platzierung doppelt zu vergeben und dementsprechend auf einen dritten Preis zu verzichten.“ Kießling-Taskin weiter: „Mit den vier Preisträgern zeigt ZukunftsGut hoch relevante Entwicklungen und Bedarfslagen innerhalb der Kulturlandschaft. Neben der für den Preis konstitutiven, strukturell verankerten und strategisch ausgerichteten Kulturvermittlung im eigenen Haus machen die Preisträger 2020 deutlich, wie kulturelle Bildung in Städten, Kommunen und im ländlichen Raum gelingen kann. Im Mittelpunkt steht hier die aktive Einbindung eines vielfältigen Publikums in die Präsentation und Arbeit mit dem künstlerischen kulturellen Erbe.“

Birgit Mandel, Fachliche Leitung der Jury, erläutert das Votum so: „Auffällig innerhalb des Bewerberfeldes ist im Vergleich zu 2018, dass vieles, was vor zwei Jahren noch als besonders galt, inzwischen Standard in vielen Häusern ist. Das zeigt exemplarisch die sehr dynamische Entwicklung in der Kulturvermittlung. Hierzu zählen beispielsweise dauerhafte Partnerschaften mit Schulen, pro-aktive Ansprache verschiedenster Bevölkerungsgruppen, Outreach-Ansätze sowie partizipative oder ko-kreative Projekte. Dennoch stehen vor allem klassische Kultureinrichtungen mit langer Tradition vor der Herausforderung, ihre eingespielten Arbeitsweisen und Programme angesichts der Pluralisierung und der damit verbundenen Veränderung kultureller Interessen in der Gesellschaft zu hinterfragen. Dabei geht es auch darum, inwiefern die Einrichtungen aktuellen Vorstellungen und Bedürfnissen entsprechen und an welchen Stellen Veränderungen notwendig sind, um sie zukunftsfähig zu machen.“ Und Mandel betont: „Gerade jetzt stehen Kultureinrichtungen, die ihre Systemrelevanz beweisen müssen, unter großem Druck, den Kontakt mit ihrem Publikum und den Rückhalt in der Bevölkerung zu stärken.“